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STATEMENT ZUR BULLENGEWALT AUF DER VORABENDDEMO:

Das Queer-Feministische Bündnis, das heute Abend auf der antikapitalistischen Demo WELCOME TO HELL als FLTI* Block vertreten war, verurteilt das Vorgehen der Bullen auf der Demonstration aufs Schärfste. Erneut ging die Gewalt ausschließlich von den Bullen aus, wie schon bei dem antikapitalistischen Camp sowie solidarischen Aktionen mit dem Camp in den Tagen davor. Auch auf der Demo ging von den Demonstrant*innen keine Gewalt aus, als die Bullen anfingen mit Schlagstöcken, Pfeffer und Tränengas auf die Anwesenden los zu gehen. Teilnehmer*innen der Demo mussten in Seitenstraßen und über die Mauer in Richtung Elbe fliehen, um dem brutalen Angriff der Bullen zu entgehen. Solidarische Zuschauer*innen, die zum Teil anlasslos gepfeffert wurden, halfen Demonstrant*innen die Mauer hoch, um anschließend auch noch von einzelnen Bullentrupps fast bis ins Wasser gehetzt zu werden.

Schon im Vorfeld wurden unsere Proteste massiv kriminalisiert. Die heutigen Ereignisse haben mal wieder gezeigt, von wem die viel beschworene Eskalation ausgeht. Nachdem die meisten dann schon weggeprügelt und zum Teil schwer verletzt wurden, durfte die Demo sich noch mal aufstellen, kam aber auch nur bis zur Sternbrücke. Die Brutalität der Bullen macht mal wieder klar, was wir von einem sogenannten demokratischen Rechtsstaat erwarten können.

Wir freuen uns über das solidarische Verhalten untereinander und das war nur der Auftakt!

Wir sind stehen geblieben bis es nicht mehr ging!

Die Wut wird sich entladen!

So was kommt von so was!

Unsere Solidarität gegen eure Repression!

Wer wir sind

QUEER-FEMINISTISCHE ORGANISIERUNG GEGEN DEN G20-GIPFEL
Wir sind ein breites queer-feministisches Bündnis aus Gruppen und Einzelpersonen verschiedenster politischer Spektren. Was uns eint ist, dass wir Queer-Feminismus & anti-patriarchale Kämpfe als Notwendigkeit für eine befreite Gesellschaft ansehen.
Wenn sich im Juli die Vertreter*innen der G20-Staaten in Hamburg treffen geht es unserer Meinung nach nicht darum wirkliche Veränderungen an den bestehenden Macht- und Wirtschaftsverhältnissen auf der Welt zu erarbeiten, sondern um die Aufrechterhaltung und den Ausbau der bestehenden Machtverhältnisse auf der Welt.Die teilnehmenden Vertreter*innen der G20-Staaten repräsentieren uns nicht und stehen für ein System der Herrschaft und Unterdrückung, welches wir als queer-
feministisches Bündnis emanzipatorisch und gemeinsam  bekämpfen wollen und werden.
Unser Protest ist ein Queer-feministischer, um das sichtbar zu machen, was versucht wird zu unterdrücken und zu verschleiern. Wir wehren uns gegen eine Zweigeschlechterlogik, die Menschen in nur zwei Kategorien und damit auch in zwei Verwertungs-
rollen zwingt. Wir sind unterschiedlich. Das ist gut. Das wollen wir.
Wir sind FrauenLesbenTransInter*- Personen (FLTI*) und wir werden gemeinsam,autonom, emanzipatorisch und queer gegen den G20 Gipfel protestieren!
 
 
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Queer-Feminismus

Indem  wir  unsere  Kämpfe  als  queer-feministisch  bezeichnen,  kritisieren  wir  das  Patriarchat nicht nur als Herrschaft des „Männlichen“ über  das  „Weibliche“.  Queer-Feminismus  bedeutet  für  uns  auch  Widerstand  gegen  die mit dem Patriarchat verstrickten Unterdrückungsformen   (wie   Rassismus,   Kapitalismus,   Neoliberalismus,  Homophobie,  Transphobie,  Körpernormierung)   und   den   gewaltvollen Zwang sich in ein binäres (=zweigeteiltes) Geschlechtersystem einordnen zu müssen. Wir  kämpfen  für  das  Recht  auf  individuelle Selbstdefinition  von  Geschlecht  und  Sexualität.  So  lehnen  wir  auch  eine  biologische  Begründung  geschlechtsspezifischer  Verhaltens- und   Lebensweisen,   Charaktereigenschaften und persönlicher Fähigkeiten ab. Diese werden ab dem Tag der Geburt anerzogen und erlernt und es liegt daher auch in unserer Macht diese zu verändern.

FLTI*

FrauenLesben*, Trans* und Intersex*-Personen sind diejenigen, die besonders von patriarchalen    Verhältnissen unterdrückt werden. Trans*-Personen leben eine andere Geschlechtsidentität,  als  die,  die  ihnen  bei  ihrer Geburt zugewiesen wurde. Im Gegensatz dazu verdeutlicht die Vorsilbe “cis”, dass eine Person (z.B. “cis-Mann”) die Geschlechtsidentität  lebt,  die  ihr  bei  ihrer  Geburt zugewiesen wurde. Intersex*-Personen sind Personen, deren Körper nicht den festgelegten binären Merkmalen von Geschlecht entspricht.

Das Sternchen steht für alle Personen, die sich  keiner  Kategorie  zuordnen  möchten  und  soll  mehr  Raum  für  Selbstdefinitionen lassen.